EIN HOCH AUF DIE DESIGNKLASSIKER

 Heute: Die Leuchte „Applique de Marseille“ von LE CORBUSIER


Die Schnelllebigkeit der Mode hat längst Einzug in die Welt der Inneneinrichtung gefunden. Die Möbelbranche legt ein rasantes Tempo mit neuen Designs und Kollaborationen mit großen Möbelketten vor. Umso schwieriger wird es in diesem Überangebot ein zeitloses Designobjekt zu finden. In diesem Zusammenhang ist es unausweichlich sich den Möbelentwürfen von Charles Edouard. Jeanneret ( 1887-1965) zu widmen.

Der schweizer Architekt, der den Namen „Le Corbusier“ als sein Pseudonym verwendete, besaß neben seiner Arbeit als Architekt eine Vielzahl von Disziplinen, was für seine Zeit einmalig war. Er brachte insgesamt 34 Bücher mit insgesamt 7000 Seiten raus, er malte und war Möbeldesigner. Vor allem verstand er es die Medien über 6 Jahrzehnte  unablässig zu mobilisieren, wobei sein einprägsames Outfit von schwarzer Brille und Fliege, machte ihn auch in der Modeszene zur Kultfigur. 
LE CORBUSIER entwarf die Leuchte APPLIQUE DE MARSEILLE 1938/39 für sein pariser Appartment in der Rue Nungesser et Coli. Die Besonderheit dieser Leuchte liegt darin, dass sie Licht in zwei Richtungen abgibt. Das sich daraus ergebende indirekte Licht wirkt besonders gut in kleinen Appartments, jedoch auch in weitläufigen Wohnungen. Durch ihre trichterartigen Öffnungen, die sich im Durchmesser leicht unterscheiden erinnert sie an ein Megafon. Die Leuchte ist in matt grau und kalkweiß erhältlich. 

Die Leuchte LAMPE DE MARSEILLE wurde 1949 – 52 für die Unité d´Habitation in Marseille entworfen. Sie erinnert durch die wiederaufgenommene Form des Trichters der APPLIQUE DE MARSEILLE, wobei die Größenunterschiede hier maßgeblich auseinander liegen. Der wesentliche Unterschied und die Besonderheit dieser Leuchte ist die bewegliche Wandbefestigung durch zwei Gelenke am Arm. Dadurch gibt sie nicht nur beidseitig indirektes, sondern auch direktes Licht ab. Besonders schön und effizient wirkt die Leuchte als Nachttischleuchte oder als Esstischleuchte in einem kleinen Appartment. 

edited by Sonja Pitterling